Bundespreis für Kunststudierende
24. Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 2019


Der „Bundespreis für Kunststudierende“ will die Vielfalt der Ausbildung und der künstlerischen Positionen an den deutschen Kunsthochschulen zeigen. Er fördert gezielt herausragende Studierende und ermöglicht ihnen, professionelle Ausstellungserfahrung zu sammeln, ihre Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen und Kontakte in den Kunstbetrieb zu knüpfen. Alle 24 in der Rektorenkonferenz der deutschen Kunsthochschulen vertretenen Akademien, Hochschulen und Universitäten nehmen am Wettbewerb teil und nominieren jeweils zwei ihrer Studierenden oder Studierendenteams. Aus den Nominierten wählt eine unabhängige Fachjury anhand von Portfolios bis zu acht Preisträger*innen aus. Die Jury des 24. Bundeswettbewerbs bilden Hilke Wagner (Direktorin Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden), Dr. Eva Huttenlauch (Sammlungsleiterin Kunst nach 1945 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München) und Dr. Martin Engler (Sammlungsleiter Gegenwartskunst, Städel Museum, Frankfurt am Main).

Der „Bundespreis für Kunststudierende“ ist mit einem Preisgeld von 30.000 Euro dotiert. Zusätzlich unterstützt ein Produktionsstipendium von insgesamt 18.000 Euro die Künstler*innen dabei, Werke spezifisch für die Ausstellung zu realisieren.

Der Wettbewerb begann im Jahr 1983 und wird alle zwei Jahre ausgelobt. Drei Institutionen tragen den Wettbewerb: das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Wettbewerb, das Deutsche Studentenwerk organisiert und koordiniert ihn, die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt die Ausstellung der Preisträger*innen. Bis zum Jahr 2015 firmierte der Wettbewerb unter dem Titel „Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus“. Er wurde auf Initiative der beteiligten Kunsthochschulen neu konzipiert und in „Bundespreis für Kunststudierende“ umbenannt. Die Ausstellung zum Wettbewerb ist seither den Preisträgerinnen und Preisträgern vorbehalten.

Christoph Blankenburg
Marie Falke
Lena Grossmann
Mirjam Kroker
Suin Kwon
Carsten Saeger
Jan Zöller

PREISTRÄGERINNEN UND PREISTRÄGER

Christoph Blankenburg,
Bauhaus-Universität Weimar

Marie Falke,
Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

Mirjam Kroker,
Hochschule für Bildende Künste Dresden

Lena Grossmann,
Akademie der Bildenden Künste München

Suin Kwon,
Hochschule für Künste Bremen

Carsten Saeger,
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Jan Zöller,
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe


Ausstellung

Ausstellungseröffnung und Preisverleihung
17. Oktober 2019, 19 Uhr

Ausstellung
18. Oktober 2019 – 5. Januar 2020
Bundeskunsthalle
Museumsmeile Bonn
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
bundeskunsthalle.de

Öffnungszeiten

Di–Mi 10–21 Uhr
Do–So 10–19 Uhr

JURY

Hilke Wagner, Direktorin Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Dr. Eva Huttenlauch, Sammlungsleiterin Kunst nach 1945 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München

Dr. Martin Engler, Sammlungsleiter Gegenwartskunst, Städel Museum, Frankfurt am Main


LINKS

Bundesministerium für Bildung und Forschung
www.bmbf.de


Kunst- und Ausstellungshalle
der Bundesrepublik Deutschland
www.bundeskunsthalle.de


Deutsches Studentenwerk
www.studentenwerke.de





KONTAKT

Deutsches Studentenwerk
Nicole Mühlberg
Monbijouplatz 11
10178 Berlin
Tel.: 030–297727-23
E-Mail: nicole.muehlberg@studentenwerke.de

Impressum & Datenschutz

NOMINIERUNGEN

Achinoam Alon, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg ⚬ Jakob Baum, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ⚬ BBB_, Alla Popp, Alexander Sahm, Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main ⚬ Christoph Blankenburg, Bauhaus-Universität Weimar ⚬ Hannah Bohnen, Muthesius Kunsthochschule Kiel ⚬ Felix Buchholz, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe ⚬ Sarel Debrand-Passard, Kunstakademie Münster ⚬ George Demir, Kunsthochschule für Medien Köln ⚬ Martin Dörr, Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main ⚬ Marie Falke, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe ⚬ Pia Ferm, Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt am Main ⚬ Sabine A. Fischer, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ⚬ Paris Giachoustidis, Weißensee Kunsthochschule Berlin ⚬ Lena Grossmann, Akademie der Bildenden Künste München ⚬ Jinran Ha, Universität der Künste Berlin ⚬ Sarah Hablützel, Hochschule für bildende Künste Hamburg ⚬ Josephin Hanke, Weißensee Kunsthochschule Berlin ⚬ Yun Jung Heo, Kunsthochschule Mainz ⚬ Lukas Hoffmann, Akademie der Bildenden Künste München ⚬ Jacob Höfle, Kunsthochschule Kassel ⚬ Suah Im, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ⚬ Ida Kammerloch, Hochschule der Bildenden Künste Saar ⚬ Sven-Julien Kanclerski, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ⚬ Julia König, Kunsthochschule für Medien Köln ⚬ Mirjam Kroker, Hochschule für Bildende Künste Dresden ⚬ Suin Kwon, Hochschule für Künste Bremen ⚬ Mira Mann, Kunstakademie Düsseldorf ⚬ Angela Matthies, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ⚬ Jana Pape, Nicolas Voß, Robert Pligram, Max-Josef, Johannes Schubert (Filmteam), Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Potsdam ⚬ Michael Sven Meier, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg ⚬ Hannah Meisinger, Kunsthochschule Kassel ⚬ Sarah Niecke, Hochschule der Bildenden Künste Saar ⚬ Viktor Petrov, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ⚬ Azimi Pharaz, Universität der Künste Berlin ⚬ Signe Raunkjær Holm, Hochschule für bildende Künste Hamburg ⚬ Carsten Saeger, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ⚬ Nick Schamborski, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ⚬ Silke Schönfeld, Kunstakademie Münster ⚬ Regine Schulz, Muthesius Kunsthochschule Kiel ⚬ Peter Seesemann, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ⚬ Hassan Sheidaei, Hochschule für Künste Bremen ⚬ Rahel Sorg, Kunsthochschule Mainz ⚬ Esther Niemeier, Britta Strampe, Sarah-Christin Peter, Omri Aloni, Robert Pilgram, Alexandra Praet, Max-Joseph (Filmteam), Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Potsdam ⚬ Klara Virnich, Kunstakademie Düsseldorf ⚬ Matt Welch, Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt am Main ⚬ Jakob Wirth, Bauhaus-Universität Weimar ⚬ Hamidreza Yaraghchi, Hochschule für Bildende Künste Dresden ⚬ Jan Zöller, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe

Teilnehmende Hochschulen

Universität der Künste Berlin ⚬ Weißensee Kunsthochschule Berlin ⚬ Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ⚬ Hochschule für Künste Bremen ⚬ Hochschule für Bildende Künste Dresden ⚬ Kunstakademie Düsseldorf ⚬ Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt am Main ⚬ Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ⚬ Hochschule für bildende Künste Hamburg ⚬ Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ⚬ Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe ⚬ Kunsthochschule Kassel ⚬ Muthesius Kunsthochschule Kiel ⚬ Kunsthochschule für Medien Köln ⚬ Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ⚬ Kunsthochschule Mainz ⚬ Akademie der Bildenden Künste München ⚬ Kunstakademie Münster ⚬ Akademie der Bildenden Künste Nürnberg ⚬ Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main ⚬ Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Potsdam ⚬ Hochschule der Bildenden Künste Saar ⚬ Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ⚬ Bauhaus-Universität Weimar







Katalog
Archiv
CHRISTOPH BLANKENBURG
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Christoph Blankenburg hat viele Gesichter und ist zugleich unverwechselbar: In seinen Performances und Filmen ist er abwechselnd Harry Houdini, Sisyphos, Don Quichotte – oder alles in einem! Was er tut, ist ebenso wundervoll sinnentleert wie wunderschön, ist immer in kurioser Weise athletisch und dabei nie banal. Vor allem ist es „knifflig“, wie er selbst es ausdrückt, im Gespräch mit zwei steinernen Vertretern der arbeitend-wehrhaften Bevölkerung. In deren Armen hängt er, als sei er gerade vom Himmel gefallen, mit Langlaufski und Stöcken: grotesk verdreht und um Hilfe rufend. Nichts passt hier so richtig, nicht der Kontrast zwischen Arbeiter-Denkmal und dem fröhlichen Treiben auf der Loipe, weder seine Hilferufe, noch der – scheiternde – Versuch, sich doch selbst zu befreien. Der nette Helfer, in Funktionskleidung und freundlich in die Kamera blickend, realisiert wohl ebenso wenig wie das Paar mit Spitzhacke, dass er Teil einer grotesken-schalkhaften Performance ist, am „Scheitelpunkt der Kraft“ ... In der in ihrer Musikalität und Einfachheit grandiosen Arbeit „Chanel Nr. 2“ hingegen ist Blankenburg alleiniger Gegenstand seiner grotesken Fantasie. Als kauziger Freiluft-Sportler, halb Schlangenmensch, halb Freeclimber, überwindet er die Gesetze der Schwerkraft, wenn die Kamera um 45 Grad gekippt, einen Brückenpfeiler zum Turngerät für atemberaubende Leibesübungen macht. Dass den billigen Trick die ebenfalls um 45 Grad gekippten Bäume umgehend enttarnen, macht genau die Schönheit und Leichtigkeit seiner Kunst aus.

Dr. Martin Engler, Jurymitglied

1983

geboren in Erfurt als Christoph Lenz

2007 – 2019

Studium der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar,
Abschluss Diplom bei Prof. Jana Gunstheimer

Seit 2014

Initiation des Newsymp (Symposium für Emaille)

Vita

Deep am Rennsteig, 2018, Ausstellungsansicht, Bauhaus-Universität Weimar –summaery2018, Villa, Weimar

Deep am Rennsteig, 2018, Installationsansicht, Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar

OptikumQuadral II, 2014, Installationsansicht, Motorenhalle, Dresden

RennsteigFlimmern#1, 2018, Installationsansicht, Bauhaus-Universität Weimar –summaery2018, Iconotop – Galerie Christian Finger, Weimar

MARIE FALKE
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Marie Falke (*1991 in Wuppertal) überzeugte die Jury mit ihren außergewöhnlichen Dokumentarfilmen, die skizzenhaft bleiben und doch zu berühren vermögen. „Marienstraße“ (2016) etwa ist ein Porträt der Menschen in der gleichnamigen Straße in Karlsruhe. Es sind kurze, fragmentarische Einblicke in verschiedene Leben, die im Film wie im realen Leben ohne Berührungspunkte nüchtern nebeneinanderstehen. So reich, so nah und doch so fern sind diese Mikrokosmen einer einzigen Straße! Gleichsam skizzenhaft und doch eindringlich ist auch das Porträt von Gideon Bachmann in „Trial and Error“. So beiläufig, kurz und bruchstückhaft es wirkt, so tief ist der Einblick in eine menschliche Verfassung. Ein bewegtes Leben kurz vor seinem Ende, ringend mit seiner eigenen Endlichkeit und der Frage, was bleiben wird. Gideon Bachmann, der 2016 verstorbene Filmemacher, Filmkritiker, Fotograf und Reporter jüdischer Herkunft, hatte die junge Filmemacherin mit einer Bestandsaufnahme seines reichen Archivs beauftragt, doch was entsteht, geht weit darüber hinaus: Dieser Film ist nicht nur ein dokumentarisches Porträt, sondern zugleich eine Reflexion über Leben und Tod sowie das Verhältnis zwischen Regisseur und Protagonist – wobei beide Rollen auf beide Akteure zutreffen mögen.

Hilke Wagner, Jurymitglied

1991

geboren in Wuppertal

2011 – 2018

Studium an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Hauptfach Film bei Thomas Heise,
Andrei Ujica, Răzvan Rădulescu, Nebenfach Szenografie bei Anja Dorn und Henning Fülle

Vita

Trial and Error, 2018, Film, 57 min, Filmstill

Trial and Error, 2018, Film, 57 min, Filmstill

Atiak (AT), 2019, Film, Filmstill

Atiak (AT), 2019, Film, Filmstill

LENA GROSSMANN
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Lena Grossmann (*1991 in München) ist Künstlerin und Choreografin. Sie studierte Bildhauerei und Grundlagen des dreidimensionalen Gestaltens bei Olaf Nicolai an der Akademie der Bildenden Künste München sowie Zeitgenössische Komposition an der Zürcher Hochschule der Künste bei Isabel Mundry. In ihren performativen Arbeiten und Installationen befasst sich Lena Grossmann mit der Entwicklung und Lesart von Bewegungen sowie mit Zeitstrukturen und Notationsformen. Sie erarbeitet eigenständige Notationen mittels derer sie Situationen, Handlungen und Bewegungsabläufe im Raum kreiert und dabei Strukturen, Zusammenhänge und Codes von Bewegung und Rhythmus untersucht. Zum Teil reagiert Grossmann auf bereits vorhandene Installationen, für die sie tänzerische Performances entwickelt, oder sie verwendet bestehende Notationen als Grundlage für ihre eigene Übersetzung in Bewegungssysteme. Dabei ergeben sich Situationen von „Mehrzeitlichkeit“ oder „Versammlungen von Entscheidungen“. Lena Grossmann arbeitet für ihre Performances mit Tänzerinnen und Künstlerkollegen zusammen, woraus sich eine kollaborative Realisierung ihrer eigenen Notationen und Bewegungskonzepte ergibt.

Dr. Eva Huttenlauch, Jurymitglied

Foto: Marianne Linder

1991

geboren in München

Seit 2018

Masterstudium Zeitgenössische Komposition an der Zürcher Hochschule der Künste, bei Prof. Isabel Mundry

Seit 2013

Studium an der Akademie der Bildenden Künste München, Klasse Prof. Olaf Nicolai

Vita

Strecke [1-7] aus Armkreis [0] für vier Personen, 2018, Performance, vier Performerinnen, Notation, Holzelemente, Dauer 1 Std, Raum 21 x 66 m, Performerinnen: Kelly Kaspar, Marianne Linder, Yumi Osanai, Mareike Steffens, Aufführung in Kassel, Foto: Kathi Seemann

Strecke [1-7] aus Armkreis [0] für vier Personen, 2018, Performance, vier Performerinnen, Notation, Holzelemente, Dauer 1 Std, Raum 21 x 66 m, Performerinnen: Kelly Kaspar, Marianne Linder, Yumi Osanai, Mareike Steffens Aufführung in Kassel, Foto: Kathi Seemann

Strecke [1-7] aus Armkreis [0] für vier Personen, 2018, Notation

Fünf Handlungen mit geteilter Abmachung, 2018, Performance, Raumstruktur Keramik, Holzmodule, Notation, Aufführung an der Akademie der Bildenden Künste München, Foto: Elke Dreier

MIRJAM KROKER
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Film, Installationen, Audioarbeiten und Zeichnungen – Mirjam Krokers Werk ist so vielseitig wie eigenwillig, und gerade diese suchende, kluge Eigenwilligkeit hat die Jury für sie eingenommen. In ihrer recherchebasierten, interdisziplinären Herangehensweise gleicht Kroker einer Anthropologin, welche die Menschen und die sie bestimmenden Konditionen untersucht. Sie hinterfragt die Zirkulation, Produktion und Speicherung von Wissen, bleibt immer neugierig Suchende, stellt Fragen, statt Antworten zu geben, hört und lauscht in ihre Umwelt. Bilder, Sprache, Töne – das sind die Werkzeuge ihrer künstlerischen Forschungen, denen bei aller Tiefe doch immer etwas humorvoll Spielerisches erhalten bleibt. Wie entsteht Wissen (bzw. das, von dem wir glauben, es sei Wissen) und wie begreifen wir unsere Gegenwart und Umwelt, welche Alternativen der Erkenntnis gibt es in unserer bilddominierten digitalen Gegenwart? Letztendlich also scheint die Motivation ihrer Arbeiten eine beharrliche Neugier zu sein, für die unterschiedlichste Medien auf ihre Tauglichkeit hin untersucht werden, die in ihrer Gesamtheit ein „Arrangement of possibilities“ (Kroker) aufzeigen.

Hilke Wagner, Jurymitglied

What Comes After The Edge of Knowledge, Foto: Monther Khraim

1982

geboren in Filderstadt

Seit 2014

Studium der Bildenden Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Prof. Martin Honert

2016 – 2017

Auslandssemester an der Universidad Nebrija, Madrid, ES

2004 – 2011

Studium der Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien, AT

2003 – 2004

Studium der Ethnologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen

Vita

Five Fig. Of Thoughts. The cloud as semiotic operator, 2018, Ausstellungsansicht, Rundgang, Hochschule für Bildende Künste Dresden

Five Fig. Of Thoughts. The cloud as semiotic operator, 2018, Detailansicht, Rundgang, Hochschule für Bildende Künste Dresden

Questions from A to Z and back again, MDF, 26 x 26 x 19 cm

Doing Time, 2016, Detailansicht, 21,0 x 29,7 cm

SUIN KWON
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Suin Kwon (*1989 in Suncheon, Südkorea) studiert seit 2013 Freie Kunst an der Hochschule für Künste Bremen bei Rosa Barba. Sie arbeitet zumeist mit Film oder kreiert installative Raumsituationen aus gefundenen Materialien. Suin Kwons Filme tragen häufig poetische Titel, sind jedoch zugleich von politischem oder wirklichkeitskritischem Inhalt. Dadurch erzeugt sie spannungsgeladene Narrationen, die Einblick in subjektive Wirklichkeiten und psychische Räume ihrer Protagonisten geben, sie zugleich aber auch auf eine allgemeingültige Ebene überführen. In den aus Fragmenten montierten Bewegtbildern zeigt Kwon persönliche, traumähnliche Eindrücke, die zugleich auf kollektive Erinnerungsmomente anspielen. So tauchen Namen von Konzentrationslagern auf oder eine Protagonistin, die sich zur Musik von Robert Schumanns „Dichterliebe“ an ihre Heimatstadt im Iran erinnert. Gesellschaftliche Traumata oder territoriale Konflikte werden ebenso verhandelt wie individuelle Schicksale als Symbole für Einsamkeit oder gesellschaftliche Isolation. Den ästhetischen Hintergrund dafür formt ein Zusammenspiel aus Filmmaterial von alltäglichen Situationen mit symbolisch aufgeladenen Bildern. Auf diese Weise stellt die Künstlerin den Kontrast her zwischen der oftmals nur vermeintlichen Schönheit der Natur und einer kritischen Wirklichkeitsbefragung.

Dr. Eva Huttenlauch, Jurymitglied

In times of conflict: Exhibition 3, 2014, Performancestill, Immigration Office am Dobben 36, Bremen, Foto: The Immigration Office

1989

geboren in Suncheon, KR

Seit 2013

Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Rosa Barba

2007 – 2011

Studium der Fotografie und Visuelle Medien an der Sangmyung Universität, Abschluss Bachelor of Arts, Seoul, KR

Vita

About the Mirror and its Pieces, 2018, Videostill, Video, 4:09 min Loop

About the Mirror and its Pieces (Mirror of Reason), 2019, Videostill, Video, 5:00 min Loop

The walk, the sun, the light, light and step, 2018, Installationsansicht, Mixed Media Installation, Galerie Dechanatstraße, Hochschule für Künste Bremen

The walk, the sun, the light, light and step, 2018, Installationsansicht, Mixed Media Installation, Galerie Dechanatstraße, Hochschule für Künste Bremen

CARSTEN SAEGER
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Vermutlich kommt man in Leipzig um Max Klinger und seinen Beethoven nicht herum. Zumindest dann nicht, wenn man sich mit Skulptur, Raum oder Denkmalen befasst. Und das macht Carsten Saeger mit hoher Intensität und Intelligenz, vor allem aber mit Gespür und Neugierde für die Kontext- und Bedeutungsverschiebungen unserer Gedächtniskultur. Da schwingt dann in „Exercises for a Monument“ nicht nur der unfertige Klinger oder das Völkerschlachtdenkmal mit, sondern auch Géricaults Floß der Medusa. Wird Vergangenheit plötzlich erschreckend greifbar und aktuell, wird das Pathos der jüngeren und älteren Denkmal-Ästhetik einerseits nicht gescheut und andererseits in seine hohlen Phrasen zerlegt. Im Reenactment der tradierten Pathos-Formeln verliert sich die Distanz zur Geschichte. Das Fremde, historisch Abgehangene und Verortete wird wieder Teil der eigenen Tradition und Herkunft, die man sich körperlich erarbeiten muss. Oder an der man sich, in den feuchten Lehm greifend, abarbeiten kann. Dieses Angebot der händischen Gestaltung unseres Gedenkens – und damit der Aktualität unserer Geschichte – kann von Saegers Performern ebenso eingelöst werden wie von den Besuchern der Ausstellung. Seine „Leibesübungen für ein Denkmal“ überzeugen nicht zuletzt durch ihre Intermedialität, wenn sie ästhetisch leichtfüßig von der Skulptur zur Performance, zum Film und wieder zurück in den Raum wechseln.

Dr. Martin Engler, Jurymitglied

Exercises for a Monument, 2018, Videostill, Eröffnungsperformance, Zündkerzenhof, Museum der bildenden Künste Leipzig, Kamera: Frank Holbein

1988

geboren in Halle (Saale)

2015 – 2019

Studium der Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig,
Klasse Prof. Joachim Blank, Abschluss Diplom Bildende Kunst


2017 Auslandssemester, English Master, Installation Art bei
Honoré d’O & Gert Robijns, Royal Academy of Fine Arts, Gent, BE

2015

Kuratorischer Assistent, „Burg gestaltet!“, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

2012 – 2013

Auslandssemester, Design, Université de Montréal, Québec, CA

2009 – 2015

Studium Kommunikationsdesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
bei Prof. Sven Völker, Abschluss Bachelor of Arts

Vita

Exercises for a Monument, 2018, Videostill, Eröffnungsperformance, Zündkerzenhof, Museum der bildenden Künste Leipzig, Performer/innen: Clemens Fellmann, Julia Kunde, Anna Neuwirt, Johanna Schmidt, Kamera: Frank Holbein

Exercises for a Monument, 2018, Installationsansicht, Video 1, 1-Kanal-Videoprojektion, 10 min Loop, HD, Klingersaal, Museum der bildenden Künste Leipzig, Performance mit Clemens Fellmann, Taemen Jung, Leonard Korbus, Johanna Schmidt, Kamera: Frank Holbein

Revisits, 2019, Videostill, Video, 17 min Loop, UHD, Schwarz-Weiß, ohne Ton, Kamera: Frank Holbein, Teilnehmende: Steve Bandoma, Zoe Bella, Chérie Benga, Serge Diakota, Eddy Ekete, Eunice Kamanda, Dolet Malalu, Carsten Saeger, Theo Schley, Flory Sinanduku

Rehearsal for Lumumba, Ausstellungsansicht, Detail
Revisits, 3-Kanal-Videoinstallation, 17 Min. im Loop, UHD, Schwarz-Weiß, ohne Ton, Mediawand mit Vitrine & 4-Kanal-Audioinstallation, verschiedene Aufnahmen, im Loop, 4 Stereo-Kopfhörer, Mediaplayer, Tischinstallation, In Kooperation mit der Ausstellung „Megalopolis — Stimmen aus Kinshasa“, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, 2019

JAN ZÖLLER
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Jan Zöller (*1992 in Haslach im Kinzigtal) studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Leni Hoffmann. Er hat seine Werke bereits international in Gruppenausstellungen gezeigt. Die Themen seiner Arbeiten entstehen oftmals aus alltäglichen Situationen des Künstlerdaseins heraus und beschäftigen sich mit ebendiesen. In seiner konzeptuellen Malerei thematisiert er das Künstlersein als prekären Beruf und setzt sich humorvoll mit Strukturen und Mechanismen – sowohl von künstlerischer Produktion als auch des Kunstmarkts als Verwertungsraum von Kunst-Ergebnissen – auseinander. Seine Malereien und Zeichnungen zeigen Zöllers Bewusstsein dafür, wie man sich in dem System, in dem man sich selbst bewegt, zurechtfindet und bemüht ist, den Erwartungen des Publikums gerecht zu werden, es zugleich auch kritisch hinterfragen kann und muss. Eine Rolle spielen dabei die Momente der künstlerischen Ideenfindung, auch das Wiederverwerfen von Konzepten sowie eine diskursive und kritische Auseinandersetzung mit der Produktion von Kunst. Jan Zöller befragt mit seinen Arbeiten die wirtschaftlichen Faktoren von Künstlerdasein, Kunstproduktion, Ausstellen, Markt und Rezeption, wie er in Arbeiten wie „Don Angelo“ (2018) oder „Another text on the wall“ (2018) auf humorvolle Art und Weise zeigt.

Dr. Eva Huttenlauch, Jurymitglied

Arbeitssituation, Foto: Peter Knipping

1992

geboren in Haslach im Kinzigtal lebt und arbeitet in Karlsruhe

Seit 2014

Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Leni Hoffmann

2018

Abschluss an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe,
Ernennung zum Meisterschüler in der Klasse von Prof. Leni Hoffmann

2016

Auslandssemster an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris in der
Klasse von Prof. Jean Marc Bustamante, Atelier P2F und Prof. Götz Arndt

2012 – 2014

Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Marijke van Warmerdam

Vita

Out in the streets, 2019, Acryl, Ölkreide und Kohle auf Leinwand, 100 x 80 cm

Endless Vacation, 2018 , Acryl, Ölkreide und Kohle auf Leinwand, 100 x 80 cm

To be complete on your own, 2018, Sand, Ton, Kletterseil, Beton, Wasser, Leinwandstoff und
Wasserstrahl geschnittenes Aluminium, Maße variabel, Foto: Neven Allgeier

Fountain (A), 2018, Gips, Ton und Ölkreide, Maße variabel, Foto: Neven Allgeier