Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus 2009

Willkommen daheim — Video über Felix Burgers Kindheit: Der spätere Geisterbahnbesitzer sitzt in seinem Elternhaus auf einem barocken Teppich. Vor ihm befinden sich drei Kirmes-Modelle von Faller. Die Kamera nähert sich dem Geschehen und zeigt, wie der Künstler beginnt, die Miniaturen mit einer Klavierlampe zu beleuchten.

In das großbürgerliche Ambiente werden riesige Schatten geworfen, Achterbahnen fahren an den Wänden, ein Karussell rattert auf einem Stuckornament, Schiffschaukeln quietschen. Der Sound der Modelle wird durch ein Mikrofon bis zur Übersteuerung verstärkt. Aus dem Kinderspiel wird eine inszenierte Fantasmagorie.

Burgers Geisterbahn war lange Zeit eine der bedeutenden Attraktionen auf dem Münchner Oktoberfest.

Mit der Außenfassade der Bahn setzte sich Felix Burger selbst ein Denkmal, zahlreiche Gemälde auf dem Balkon und ein riesiger sprechender Kopf zeigen sein Konterfei. Der Innenraum widmet sich seiner Heimatstadt; Hexenhausattrappen im Erdgeschoss lassen die Zeit um 1900 auferstehen, Bauernhöfe vor dem Maximilianeum. Im Obergeschoss wurden Räume der Münchner Residenz nahezu perfekt nachgebaut, nur einige prunkvolle Spiegel reflektieren die Wellblechwand und enttarnen die Illusion.

Ein historisches Kabinett zeigt Relikte dieser traditionsreichen Jahrmarktsattraktion, darunter Hanfstaengl-Fotos, eine Kombinationseintrittskarte für Burgers Geisterbahn und Karl Valentins Panoptikum, zahlreiche Grundrisse und Pläne, Daguerreotypien von der Außenfassade und den Innenräumen der Bahn, sowie ein Brief Richard Wagners an Felix Burger.

Vita

• geboren 1982 in München
• seit 2003 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Horst Sauerbruch und Prof. Stephan Huber
• 2004–2005 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien (Österreich) bei Prof. Peter Kogler
• 2007 Nominiert für den ›ars viva‹-Preis (Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI) und für den VG Bild-Kunst-Sonderpreis
• 2009 Meisterschüler bei Prof. Stephan Huber