Lamm — dreiteilig; Öl auf Leinwand; linker Teil; 150 × 200 cm; 2008
Lamm — dreiteilig; Öl auf Leinwand; mittlerer Teil; 230 × 350 cm; 2008
Lamm — dreiteilig; Öl auf Leinwand; rechter Teil; 150 × 200 cm; 2008
Unter Rückgriff auf die christliche Ikonografie erwachsen Bildräume und Figuren, welche teils frei erfunden, teils nach Modell gearbeitet, capricciohaft in ihrem burlesken Treiben zwischen banalem Spaß und rohem Fleisch in Erscheinung treten.
[…]Angetrieben von Diskursen über Kontrolle, Gentechnik, Wahnsinn oder das Verhältnis von Mensch und Tier ist meine Arbeit eine Untersuchung von Pathos und gleichzeitiger Belang- und Bodenlosigkeit, hinter denen sich deren Reichweite verschanzt.
Angesichts des vorhandenen Bildschatzes altmeisterlicher Brillanz und des historischen Ballastes faschistischer und stalinistischer Ästhetik einerseits und permanenter, massenhafter Bildproduktion von Fernsehen und Internet andererseits, entpuppt sich das Medium der figurativen Malerei als Falle und adäquates Mittel gleichermaßen. Um nicht mit den Nachrichtenbildern in aussichtslosen Wettstreit zu gelangen und um die nicht anders zu vermittelnden, im Innern geronnenen Bilder an die Oberfläche zu transportieren, bediene ich mich nicht an vorhandenem Bildmaterial, sondern erfinde meine eigenen Bildwelten. Um die Monumentalität zu unterwandern, versuche ich, einen zweiten Boden in meine Bilder einzuziehen.
Das dem kulinarischen Genuss geopferte Tier wird zum Sinnbild der angerichteten, brutalen Realität. Das Grässliche bleibt unfassbar, surreal, selbst wenn es hinter den Blechwänden der Mastanlage im Nachbarort in greifbarer Nähe ist. Was bleibt, ist die durch unseren Konsum bedingte Komplizenschaft.
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben
— Leo Tolstoi
E-Mail hartmut.kiewert[at]atomstromfrei.de
›kein runter kein fern‹, Kunst und Bauschlosserei, Leipzig
›Junge Kunst‹, Merseburger Kunstverein
›greater chateau 5000‹, ehemaliges Studentenwohnheim Felsenstraße, Halle
›Welt der Träume‹, Merseburger Kunstverein
›Kernbeißer‹, Universität der Künste, Berlin
›falling out‹, Kunst und Bauschlosserei, Leipzig